CAPOEIRA

Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst, die in der Kolonialzeit (16. Jhd.) von afrikanischen Sklaven entwickelt wurde.

Man unterscheidet bei der Capoeira heute in 2 Hauptstile - Regional und Angola. Der „ursprünglichere“ Stil Capoeira Angola ist gekennzeichnet durch ein tiefes, teils langsameres und täuschungsreiches Spiel. Ritual, List und Kreativität kennzeichnen hier die Roda. Die Capoeira Regional, welche Anfang der 30er Jahre entwickelt wurde, bezeichnet die systematisierte Form der Capoeira, gegründet von Mestre Bimba. Auffällig sind hier schnelle, akrobatische und teils aggressivere Bewegungen. Beide Capoeira Stile sind geprägt durch die Roda (den Kreis in der das Spiel stattfindet) und die musikalische Begleitung (Instrumente, Sänger und Chor).

Seit November 2007 existiert die Capoeiragruppe von Mestre Aymoré unter dem Namen „Humaitá“ in Berlin. Capoeira Humaitá zählt rund 50 Mitglieder im Alter von 12 bis 50 Jahren. 
Im Jahr 2013 wurde aus der Gruppe schließlich ein eingetragener Verein. Der Humaitá e.V. konzentriert sich außerdem zunehmend auf die Arbeit im Kinder- und Jugendbereich.

Das Wort „Humaitá“ hat seinen Ursprung in der Sprache der lateinamerikanischen Indianer und bedeutet „schwarzer Stein“. Im Bereich der Capoeira aber hat es eine andere Bedeutung und ist eng mit der Geschichte der Capoeira verbunden: Im 19. Jahrhundert, während des Krieges zwischen Paraguay und den drei alliierten Ländern Brasilien, Chile und Uruguay, stand in der Stadt Humaitá die sicherste Festung Paraguays. Die Einheiten, die hier von den Alliierten gegen Paraguay eingesetzt wurden, bestanden zu großen Teilen aus Capoeiristas, die eine Gefängnisstrafe abbüßten, da die Capoeira bis 1937 verboten war. Der Militärdienst war ihre einzige Chance, dem Gefängnis zu entkommen. Sie kämpften also nicht für ein Land, sondern für ihre Freiheit, die sie für die geleisteten Dienste erhalten sollten. Später wurden auch diese Einheiten „Humaitá“ genannt. Der Name stand vor allem für die Integrität einer Gruppe von Capoeiristas in einem fremden Land.